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Für brenzlige Situationen gerüstet

Bürgerbusfahrer trainieren Vollbremsung und Ausweichmanöver
Wildeshausen – Wie reagiere ich in Gefahrensituationen? Wie sieht vorausschauendes Fahren aus? Und wie werden Fahrgäste im Rollstuhl gesichert? Antworten auf diese und weitere Fragen erhielten die ehrenamtlichen Fahrer des Bürgerbus-Vereins Wildeshausen während eines Fahrsicherheitstrainings, das die Landesverkehrswacht Niedersachsen auf dem Gelände der Delmetal-Kaserne in Delmenhorst anbot. Sowohl neue als auch langjährige Fahrer waren dabei.
„Das Hauptaugenmerk der Übungen lag in diesem Jahr auf dem sicheren Umgang mit unseren beiden Bürgerbussen in Gefahrensituationen bei trockenen sowie nassen und rutschigen Fahrbahnen, dem fahrgastfreundlichen An- und Abfahren an Haltestellen sowie dem Fahren bei Engstellen mit Versatz“, berichtet der Vorsitzende Heinz-Joachim Hoppe in einer Pressemitteilung. Die Grenzbereiche der Fahrzeuge seien von allen Teilnehmern ausgiebig getestet worden. Dabei sei allen schnell klar gewesen, dass die Physik der Technik überlegen ist und die Fliehkräfte erbarmungslos zuschlagen. „Sobald die Geschwindigkeiten zu hoch und die Fahrbahn noch nass waren, konnten die Assistenzsysteme nicht mehr helfend eingreifen, um die Busse noch auf der Fahrbahn zu halten“, so Hoppe.
Ein weiterer Aspekt während des Trainings sei der Transport von Personen gewesen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Hier habe sich gezeigt, dass die Befestigungsmöglichkeiten im neuen Bürgerbus einen wesentlich sichereren Halt für den Fahrgast bieten wie die im alten Fahrzeug. Bei den Testfahrten saßen Freiwillige angeschnallt und befestigt im Rollstuhl in beiden Bussen. Bei scharfen S-Kurven oder unvorhergesehenen Ausweichmanövern sei der Unterschied der beiden Busse deutlich zu spüren gewesen, da der Rollstuhl im alten Bus doch sehr hin- und hergeschaukelt und mitsamt seinem Fahrgast nicht auf seinem Platz geblieben sei, heißt es weiter. „Ein wichtiger Punkt, den uns das Fahrsicherheitstraining deutlich machte: Jeder Rollstuhl sollte standardmäßig mit einem Beckengurt ausgestattet sein, damit der Fahrgast im Falle einer Vollbremsung nicht durchrutscht, wenn er nur mit dem Schultergurt gesichert wird. Leider werden diese Beckengurte häufig aus Bequemlichkeitsgründen ausgebaut“, so der Vorsitzende. Der Bürgerbus-Verein appelliert an diese Personengruppe, den Gurt doch wieder einzubauen, damit alle sicher im Bus unterwegs sein können.
Babyschale muss mitgebracht werden
Die Anschnallpflicht gelte aber nicht nur für Rollstuhlfahrer, sondern für alle Fahrgäste – auch für Babys und Kleinkinder. Der Verein weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Jüngsten nicht im Kinderwagen liegend mitgenommen werden, da sie dann nicht ausreichend gesichert sind und der Fahrer im Falle eines Unfalls für Schäden haftet. Eltern, die mit ihren Kleinen den Bus trotzdem nutzen möchten, sollten eine Babyschale mitbringen. Dieser wird dann vom Fahrer in die Isofix-Sitzbefestigungen, die im Bus vorhanden sind, eingeklickt und gesichert. Für ältere Kinder hält der Bus Sitzerhöhungen und einen TüV-geprüften Kindersitz vor.
Artikel in der Kreiszeitung Wildeshausen vom 25.3.2025